Re: Pocket Reader

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Tue, 9 Aug 2005 15:55:07 +0200

On Tue, Aug 09, 2005 at 03:18:38PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:
> > On Tue, Aug 09, 2005 at 11:39:56AM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > > Vielleicht gab's da ja in jüngster Zeit Fortschritte? Ich
> > > hatte mir damals jedenfalls extra die ucom-Sourcen von
> > > FreeBSD (4-stable) und die entsprechenden von Linux zu
> > > Gemüte geführt und dann schon nach sehr kurzer Zeit fest-
> > > gestellt, daß das nichts werden kann.
> >
> > Ich schreibe da vermutlich nichts neues, aber der Vollständigkeit
> > halber: ucom macht nur tty-layer - da findest du eh nichts.
> > In der Regel basieren Geräte auf dem Markt entweder auf einem uplcom(4)
> > oder ftdi(4) passenden Chip.
>
> Ja, natürlich, ich habe mir den ganzen Krempel damals ange-
> sehen. Das interessante war, daß Linux nicht für jeden
> Chip einen eigenen Treiber hatte, sondern einen generischen
> Treiber (mit einige Quirks für spezielle Chips), der auch
> tatsächlich mit allen möglichen Geräten funktionierte, für
> die FreeBSD keinen Treiber hatte.

Um es mal ganz kurz vorweg zu sagen:
Es kann keinen BSD lizensierten Treiber für Softmodems geben, da
die höheren Übertragungsgeschwindigkeiten (IIRC > 9600bps) diversen
Patenten unterliegen.
Wenn Linux dafür Treiber hat, dann sind es Binär-Treiber.
Dass man alle Modemtypen mit einem Treiber abwickeln kann halte ich
für ein Gerücht, natürlich kann man mehrere Treiber in ein Metamodul
compileren und dem Kind einen gemeinsammen Namen geben, aber die
Natur von Modems ist einfach sehr unterschiedlich.
Ich fände es Lizenstechnisch auch sehr ärgerlich, wenn man ein
Hardwaremodem hat und dann einen Treiber mit Binärmatch für nicht
vorhandene Softmodems vorgesetzt bekommt.

> > Ich kann wirklich nicht nachvollziehen warum du das als aussichtslos
> > betrachtet hast.
>
> Wie gesagt: USB ist unter FreeBSD meiner Meinung nach (und
> meiner Erfahrung nach) russisches Roulette, und zwar in al-
> len Bereichen, seien es Kameras, externe Plattengehäuse
> oder halt Seriell- oder Modem-Adapter. In einigen Berei-
> chen ist die Chance, daß man Glück hat, größer als in ande-
> ren, aber man kann auch immer Pech haben -- und der ent-
> scheidende Punkt ist, daß man es nicht im voraus mit Sicher-
> heit sagen kann.

Ja, weil sich Hersteller den Kunden über die technischen Eigenschaften
der Geräte im unklaren halten.

> Man sollte also grundsätzlich mit dem Händler eine Rückgabe-
> möglichkeit vereinbaren. Oder mit dem Notebook beim Händler

Man sollte sich vom Händler schriftlich Fähigkeiten zusagen lassen.
Das dumme daran ist, dass auf der Verpackung von z.B. einem Modem
nun mal nicht steht nach welchen Standards es gebaut wurde.
Es steht ja nicht mal drauf, ob es ein Softmodem ist - ein Punkt,
der auch mit funktionierenden Treibern ein echtes Thema ist.
Dem USR wird z.B. nachgesagt, dass der Betrieb von 2 Geräten an
einem Windows schon nicht mehr funktioniert.

> reinschneien und das Teil vor Ort testen, wenn möglich.
> Oder das Risiko eingehen und das Gerät im Notfall hinterher
> wieder als »neu« auf eBay verschachern, um den Verlust in
> Grenzen zu halten -- dies habe ich im Fall eines nicht funk-
> tionierenden externen USB-Plattengehäuses auch getan (beim
> zweiten Versuch war ich dann schlauer und habe ein Firewire-
> USB-Kombigehäuse gekauft, bei dem dann auch der Firewire
> Port problemlos funktionierte).

Das Problem ist, dass der Handel einfach zu blöde ist Artikel richtig
zu deklarieren.
Nicht mal Kabel werden ordendlich bezeichnet.
Man denke mal an SCSI-II-Kabel - gemeint ist ein Kabel mit Mini-Sub
Steckern, die es schon in der SCSI1-Norm gegeben hat.
Oder USB2.0-Kabel - keine Ahnung, was das sein soll - die Kabel-
spezifikation hat sich zu USB2.0 hin nicht verändert.
Ich kenne auch kein USB-IDE Konverter, der als umass konform verkauft
wird, ein Hersteller könnte da wer weiß was gebaut haben.
Das USB-Logo darf der Hersteller auch für proprietäre Protokolle
verwenden - obwohl selbst dieses oftmals fehl am Platze ist, wenn
ein Gerät sich nicht mal sauber zu erkennen gibt.
Solange der Handel die Waren falsch deklariert muss er damit rechnen,
dass Kunden auch Fehlkäufe tätigen.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
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Received on Tue 09 Aug 2005 - 15:56:36 CEST

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