Re: FreeBSD vs. Linux

From: Andreas Braukmann <braukmann(at)tse-online.de>
Date: Sun, 07 Nov 2004 00:33:40 +0100

Moin,

--On Samstag, 6. November 2004 20:20 Uhr +0100 Daniel Graupner <listen(at)danielgraupner.de> wrote:

> ich möchte hier keine philosophische Diskussion anstoßen,

entweder das oder alternativ einen Flamewar wirst Du mit
diesem Thema immer und ueberall anstossen ;-)

> Ich bin als FBSD-Liebhaber im Ressort Technik bei uns leider alleine und werde von den ganzen Linuxern immer mal aufgezogen.

Nunja. "Aufziehen" an sich ist ja nichts schlimmes, sondern
eher spassig zu bewerten, oder? Herrjeh. Ich sage bei einem
Kunden (wo ich mit der puren Administration nicht viel zu
tun hab [sondern mich hauptsaechlich um PostgreSQL Appli-
kationen und Operating kuemmere]) den Linux-Admins auch
immer, dass ich Ihnen naechsten ein T-Shirt mit der Auf-
schrift "Ich weiss, dass meine Software restlos veraltet
ist. Aber ich bin stolz, ein Debian-User zu sein" schenken
wuerde ;-)

> Das wirft wieder die alte Frage auf ... Was ist an FBSD besser???
> Warum ist das besser??

(BTW, *ein* Interpunktionszeichen reicht ueblicherweise.)

it depends.
Es gibt z.B. eine nicht geringe Anzahl an Applikationen,
die fuer *BSD entweder immer erst mit grosser Verzoegerung
oder z.T. gar nicht in stabilen Versionen verfuegbar sind.

Es gibt aber auch Applikationen / Anwendungsprofile, bei
denen ich nie und nimmer auf die Idee kaeme, ein Linux
zu verwenden. (z.B. bei allem, was mit Netzwerk-Infra-
struktur zu tun hat ...)
Vor den sich langsam stabilisierenden 2.6er-Kerneln war
das eher miserable I/O-Scheduling ein echter Nachteil;
aber das hat sich nahezu erledigt. Dennoch werden wir
bei einem Kunden die PostgreSQL-Server im kommenden Jahr
mit hoher Wahrscheinlichkeit von Linux auf FreeBSD um-
stellen.

Meine Lieblingsvorteile im Ueberblick:

* geschlossenes, homogenes Basis-System
* Ports-System
* dadurch auch saubere Trennung von Basis-System und
  3rd-party Software; in den Ports sind jederzeit recht
  aktuelle Software-Versionen; unabhaengig davon, welches
  Release des Basis-Systems man einsetzt
* buildworld/installworld
* zentrales Repository
* "braves", meist sehr zuverlaessiges Verhalten unter
   hoher Last
* IPSec ins *Basis-System* integriert
* IPV6 ins *Basis-System* integriert

Meine Lieblingsnachteile:
* sehr neue Hardware z.T. erst recht spaet unterstuetzt
* offenbar katastrophale IDE-Treiber-Situation; (keine
Ahnung, ob das bei Linux wirklich besser ist [ich tippe
eher auf "nein"]; ich bewege ich mich eher im Server-
denn im Workstation-Umfeld)

> Gibt es überhaupt Unterschiede,

Klar gibt es Unterschiede, sonst waeren es ja nicht zwei,
bzw. sogar "n" unterschiedliche Systeme. In der taeglichen
Administration sind die Unterschiede zwischen zwei Linux-
Distributionen bisweilen groesser als zwischen einer Linux-
Distribution und einem der *BSDs. (Siehe z.B. Debian oder
gentoo vs. Suse / Fedora)

> oder sind solche Diskussionen rein philosophisch??

Meistens sind sie nicht "philosophisch", sondern "stur".

-Andreas

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Received on Sun 07 Nov 2004 - 00:33:16 CET

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